Jagd am Meeresgrund by Cussler Clive & Dirgo Craig

Jagd am Meeresgrund by Cussler Clive & Dirgo Craig

Autor:Cussler, Clive & Dirgo, Craig [Craig, Cussler Clive & Dirgo]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-04-26T00:00:00+00:00


Kapitän Charles Pickering durchmaß das Deck seines Kommandos, der U. S. S. Housatonic zu einer letzten Inspektion, bevor er sich zur Nachtruhe begab. Er hielt an und starrte über das schwarze Wasser draußen vor Charleston hinüber zum Licht der Dampfschaluppe Canandaigua. Größer und schwerer bewaffnet als Pickerings Schiff, war die Canandaigua eine Meile weiter auf See stationiert: als Teil des Würgegriffs, womit die Handelsschiffe daran gehindert werden sollten, die Konföderation zu versorgen. Pickering wandte sich ab und blickte zufrieden über die Länge seines eigenen Schiffs. Es war auf jede Bedrohung über und unter Wasser vorbereitet.

Als eine der vier neuen Schraubenschaluppen, frisch aus der Schiffswerft von Boston, hatte die Housatonic dreizehn Kanonen montiert, eine von ihnen war ein schwerer Hundertpfünder. Sie hatte eine Wasserverdrängung von 1240 Tonnen und maß 205 Fuß in der Länge. Sie war 38 Fuß breit und ihr Tiefgang betrug 16 Fuß und 7 Zoll. In dieser Nacht trennten ihren Kiel von dem weichen Schlick des Meeresgrundes nur 12 Fuß.

Pickering war vor den Gefahren eines möglichen Angriffs durch das Torpedoboot der Konföderierten gewarnt worden. Die gesamte Unionsflotte kannte die Bedrohung dank der Spione und Deserteure, die es beschrieben hatten. Zur Vorsorge befahl Pickering seiner Mannschaft, Netze um das Schiff herum aufzuhängen und mit Kanonenkugeln zu beschweren, die als Schild dienen sollten. Er dachte, irrtümlicherweise, wie sich herausstellen sollte, daß sich das Unterwasserfahrzeug in den Netzen verfangen könnte, wenn es sich zu nah an sein Schiff heranpirschte. Zusätzliche Wachen waren postiert, und die Haubitzen an Deck waren nicht aufs Land, sondern abwärts auf das Wasser gerichtet. Die Ingenieure hatten die Aufgabe, die Boiler die ganze Zeit unter fünfundzwanzig Pfund Dampf zu halten. Die Maschinen waren ebenfalls umgekehrt eingestellt, damit das Schiff seinen Anker fallen lassen und eiligst zurücksetzen konnte, ohne daß es sich in der Kette verfing.

Zufrieden zog sich Kapitän Pickering in seine reichgeschmückte, mit Zedernholz ausgekleidete Kabine zurück, zündete seine Öllampe an und begann Karten der Küste von South Carolina zu studieren. Sein Erster Offizier, Frank Higginson, war Kommandant der Wache. Ein guter Mann, dachte Pickering. Nichts würde seiner Aufmerksamkeit entgehen.

Leutnant Higginson sprach kurz mit dem Wachoffizier, John Crosby, der auf der Brücke stand und durch sein Fernrohr nach verräterischen Funken Ausschau hielt, die aus dem Schornstein eines Blockadebrechers stammen könnten.

»Ich hätte nie gedacht, daß es im Süden so kalt werden könnte«, sagte Higginson und schob seine Hände noch tiefer in die Manteltaschen.

Crosby ließ das Fernrohr sinken und zuckte mit der Schulter. »Vor dem Krieg heiratete mein Bruder ein Mädchen aus Georgia. Sie behauptete, daß es in Atlanta häufig schneit.«

Nach der kurzen Unterhaltung sprang Higginson unter Deck zu einer kurzen Inspektion des Maschinenraums. Kaum hatte er sich dem Zweiten Ingenieur, Cyrus Houlihan, genähert, als er von oben eine heftige Bewegung verspürte.

Um 21 Uhr 45 sah Leutnant Crosby etwas im Wasser, das er zuerst für einen Delphin hielt. Er winkte dem am nächsten stehenden Ausguck zu, der auf der Takelage über ihm Dienst tat. »Sehen Sie etwas im Wasser etwa hundert Meter vor Steuerbord?«

»Nein, Sir, nur ein leichtes Kräuseln auf dem Wasser.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.